Weltenwanderer

Von den Sternen kam ich herab
träumend auf den Flügeln der Zeit.
Zu den Sternen verlangt mich zurück
nach Sphären von Liebe, Licht und Glück.
Doch gefangen im Sog der Einsamkeit
trag ich Weltenwanderers Erbe
durch Reiche des Zwielichts, mir wohlbekannt,
gegen Grenzen taumelnd im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Einst zur Erde geboren verblaßte das Licht
und das Wissen von geistigen Reichen.
Ich erfuhr die Freude und auch das Leid,
durchlebte, durchlitt so im Fluge die Zeit
auf der Suche nach Spuren und Zeichen.
Trug Weltenwanderers Erbe
durch Reiche der Trauer – mir unbekannt,
vor Grenzen erschauernd im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Stumm schritt ich durch des Daseins Last
mit dem Wunsche das Schweigen zu brechen,
den Bruder zu finden, der Gefährte mich nennt,
der die lichten Welten des Kosmos kennt
und mich lehrt, zu fühlen, zu sprechen.
Trug so Weltenwanderers Erbe
durch Reiche der Stille – mir wohlbekannt,
mir selbst Grenze geworden im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Armut und Reichtum gaben Geleit,
die ich wählte, um daraus zu lernen.
Sah Krankheit und Tode am Lebensweg stehn,
erfuhr Liebe, Trennung und Wiedersehn.
Kam ich dafür herab von den Sternen?
Nahm an Weltenwanderers Erbe
teil in wechselndem Gewand,
meine Grenzen erkennend im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Als zum Herrscher ich geboren war,
übt ich Macht aus, tyrannisch, allein,
hielt der Menschen Schicksal in meiner Hand,
brachte Tränen und Knechtschaft über mein Land,
Missachtung zeigend für menschliches Sein.
Trug so Weltenwanderers Erbe
Durch Totenreiche, mir unbekannt,
selbst Grenzen bauend im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Danach umwandert im Büßergewand
Ich unwissend sühnend die Welt.
Brach voll Bitterkeit der Rechtlosen Brot,
tief in mir erfahrend des Menschseins Not,
schlief heimatlos unter dem Sternenzelt.
Trug so Weltenwanderers Erbe,
durch höheres Walten – mir wohlbekannt,
von Grenzen umgeben im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Gerüstet mit diesem Erfahrungsschatz
Trat erneut ich ein in die Leben.
Ich wußte um Liebe, Tod und Macht
Und ahnte, dass Karma sie eingebracht,
drum wollte nach Edlem ich streben.
Trug nun Weltenwanderers Erbe
Viel leichter, weil es mir bekannt,
über Grenzen tastend im Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

Und ins Dunkel der eigenen Innen-Nacht
brach Erkenntnis, dass des Schicksals Bürde
seit Zeiten ich mir selbst auferlegt,
durch das was mir Herz und Sinn bewegt,
darum trage mein Los ich mit Würde.
Geborgen im Netz der Unendlichkeit
Trägt mich Weltenwanderers Erbe
dem Licht entgegen, das einst ich gekannt,
Grenzen auflösend und Niemandsland
zwischen Himmel und Erde.

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Petra Koch

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